Mittwoch, 6. Juni 2018

Die ersten "Russen-Absorber" erreichen ihr Lebensdauerende

In letzter Zeit traten vermehrt Wasserleckagen an den 500-MHz-Hohlleiterabsorbern des Typs FWLH 3-2 (Ferrite) auf. 

Sprühnebel durch ein Wasserleck an einem Absorber im Senderhallenkeller Geb.16
Die Leckstellen befinden sich oft auf halber Länge der Kühlwasserverteilerrohre. Exakt dort, wo diese mit einer Scheibe verschlossen sind. Die Scheiben sind im Verteilerrohr durch beiseitige Einwalzungen fixiert. Aufgrund von Ungenauigkeiten gibt es zumindest bei einem Teil dieser Verschlüsse schmale, offene Spalte zwischen Rohrinnenwandung und Scheibenumfang. An diesen Stellen kann vermutlich Wasser mit so hoher Geschwindigkeit hindurchfließen, dass Kavitationskorrosion entsteht.

Möglicherweise durch Kavitation entstandene Perforation des Kühlwasserverteilers
 
Vom Absorber-Typ FWLH 3-2 wurden im Zeitraum 1997 bis ca. 2002 60 Stück für HERA beschafft. Nach der Stilllegung von HERA wurden viele bei DORIS-III, DESY-II und PETRA-III weiter verwendet. Manche dieser Absorber sind mittlerweile über 15 Jahre dauerhaft im Einsatz, andere waren dagegen nur wenige Jahre in Betrieb. Daten über die exakte Betriebsdauer jedes Absorbers sind leider nicht verfügbar. Es ist daher derzeit nicht klar, ob das Schadenbild der Kühlwasserrohrperforation im Wesentlichen mit Betriebsdauer zusammenhängt und somit früher oder später bei allen baugleichen Absorbern auftreten wird, oder ob es nur bei den wenigen Absorbern auftritt, die Kavitation begünstigende Spalte zwischen Rohrverschluss und Rohrinnenwandung aufweisen.






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